Shakespeares letzte Runde


 Ein abgeklärter Filmmogul und eine alterslos anmutige Filmdiva, ein von Alpträumen gepeinigter Minister und seine ehrgeizige Gattin, ein einsamer Hipster, ein eifersüchtiger Waffenhändler, eine zynische Gesellschaftskolumnistin und ein weltverlorenes junges Liebespaar treffen am Valentinstag in Berlins angesagtestem Szenerestaurant aufeinander. Das heißt "The Globe", wird von einem gewissen Will betrieben, und die illustre Runde setzt sich aus Oberon und Titania, Lord und Lady Macbeth, Othello, Beatrice und Romeo und Julia zusammen. Obwohl sie und all die anderen Gäste aus insgesamt acht Werken Shakespeares noch nicht einmal ahnen, dass ihr abendliches Wohnzimmer heute zum letzten Mal seine Tore geöffnet hat, herrscht - angefeuert durch Drinks und Drogen, die ein gewisser Puck im Keller vertickt - eine dekadente, leicht morbide Untergangsstimmung, die sich in Exzessen und Depressionen Luft macht. Angesichts dieser tiefen Einblicke in die Abgründe der menschlichen Seele gibt Kate ihren Widerstand gegen die Ehe mit ihrem arabischen Freund auf und ist bereit, den Schador zu nehmen. Eingeweiht in Wills Pläne ist allein Oberkellner Zettel, der jedoch stoisch jegliche Auskunft verweigert, und - per Zufall - der trunkene Falstaff, dem es Freude macht, mit Andeutungen Unruhe zu stiften.