"Verlorene Heimat und sprachliche Exzessivität" — Günter Grass: "Die Danziger Triologie

Günter Grass erlangte mit seinen Werken "Die Blechtrommel" (1959), "Katz und Maus" (1961) und "Hundejahre" (1963), die er später selbst als Danziger Trilogie bezeichnete, weltweiten Ruhm. Gemeinsam ist diesen drei Büchern die Perspektive des Ich-Erzählers, der aus einer unterschiedlichen persönlichen Schuld heraus schreibt. Neben dem Schauplatz Danzig ist außerdem die Erweiterung des Wirklichkeitsverständnisses, nämlich das Einbeziehen der Einbildungskraft und des Wechsels zwischen Sichtbarem und Erfundenem, eine besondere Gemeinsamkeit der drei Romane. Durch die Novelle "Im Krebsgang" (2002) erfährt die Danziger Trilogie eine Fortführung in der Gegenwart, indem bereits bekannte Charaktere dort wieder auftreten und einige Ereignisse aus den drei Romanen wiederaufgegriffen oder erwähnt werden. Dr. Dieter Stolz führt in seinem Vortrag in diese Werke ein und lässt Grass durch das Einspielen von Hörbuchauszügen selbst daraus lesen.

Dieter Stolz, geboren 1960, studierte Germanistik und Geschichte in Münster und Berlin. Er promovierte mit einer Arbeit über Günter Grass und ist Mitherausgeber der Günter Grass Werkausgabe. Er war Assistent an der TU Berlin, anschließend Programmleiter für den Bereich Neue deutschsprachige Literatur beim Literarischen Colloquium Berlin und 10 Jahre lang Redakteur der Zeitschrift "Sprache im technischen Zeitalter".
Seit 2006 arbeitet er als freier Lektor und Gastdozent an verschiedenen Universitäten im In- und Ausland.