Die Eismalerin / Karítas án titils

 
In Akureyri — zu Beginn des 20. Jahrhunderts — spielen Teile der Handlung des Romans „Die Eismalerin“(2006) von Kristín Marja Baldursdóttir, wobei „Karítas án titils “ (2004) der Titel der isländischen Originalausgabe ist.
Der in drei Teilen angelegt Roman erzählt in seinem ersten Teil vom hoffnungsvollen Aufbruch einer Familie aus den westlichen Fjorden Islands in die Hafenstadt Akureyri im Jahre 1915. Die Witwe Steinunn Olafsdóttir hat den ehrgeizigen Plan, nicht nur ihren drei Söhnen, sondern auch den Töchtern eine Schulausbildung und ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.
In dem zweiten Teil treffen wir Karitas im Jahre 1923 wieder. Die jüngste Tochter ist zurück in Island nach ihrem Kunststudium im fernen Kopenhagen. Sie will Künstlerin werden und —  nur diesen einen Sommer — in der Fischfabrik arbeiten, um Geld für eine Ausstellung zu verdienen. Doch dann lernt sie den großen, gut aussehenden, grünäugigen Sigmar kennen und lieben.
Zu Beginn des dritten Teils sind 13 weitere Jahre vergangen: Karitas lebt immer noch mit ihren Söhnen auf dem Hof an der Nordküste.
Kristín Marja Baldursdóttir lässt uns mit ihrem zweiten Roman „Die Farben der Insel“ (2011) um die isländische Malerin Karitas einem ungewöhnlichen Lebensweg voller Entehrungen folgen.

Am 4. Juni 2013 werden wir José Saramago: „Kain“ — der letzte Roman seiner Laufbahn — besprechen. Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner.