Heinrich Steinfest: "Der Chauffeur" | Bild: Piper

Denis Scheck empfiehlt Heinrich Steinfest

Von Beginn seines vielbändigen Werkes an erzählt der in Stuttgart lebende Österreicher Heinrich Steinfest vom Einbruch des Wunderbaren in unsere Alltagswelt. Dies kann geschehen, indem Pistolenkugeln um einen übergewichtigen griechischen Detektiv lieber einen Bogen fliegen, als ihn zu treffen. Oder indem mitten in einer taiwanesischen Großstadt ein Wal explodiert. Oder, wie in seinem jüngsten Roman "Der Chauffeur", indem Laika an Bord des Satelliten Sputnik 2 zurück auf die Erde kommt.

Ja, Sie haben richtig gehört. Der von den Sowjet 1957 ins All geschossene Weltraumhund Laika kehrt nach über sechs Jahrzehnten zurück auf die Erde. Ausgerechnet in einem kleinen Kaff irgendwo in Schwaben landet der Sputnik-2-Satellit wundersam gebremst, an Bord der pumperlgsunde Hund, der, wenn es mit rechten Dingen zuginge, längst tot hätte sein müssen. Seither bereitet Laika der Menschheit nun viel Kopfzerbrechen: Ist die Promenadenmischung der Beweis für die Existenz von Aliens? Gar ein Signal Gottes an uns Menschen? Oder nur ein kleiner Riss im Gewebe unserer Realität? "Die Wahrheit", schreibt Heinrich Steinfest, "sei letztlich ein Lungenatmer. Sie müsse an die Oberfläche kommen, um Luft zu holen. Benötige aber mitunter jemanden, der den Weg dorthin begünstigt. Zu welchem Zweck Physiker und Polizisten auf der Welt seien." 

Und Dichter, darf ich hinzufügen. Man kann nach Wahrheiten jener Art, wie sie der Dichter Heinrich Steinfest in seinen grandiosen Roman offenbart, regelrecht süchtig werden. Also vertrauen Sie mir, ich weiß was ich tue, und lesen Sie Heinrich Steinfests "Der Chauffeur", erschienen im Piper Verlag.

Kommentare