Nobelpreisträgerin spricht über Wachstum in Natur und Kultur

Am 4. Dezember hält Nobelpreisträgerin Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard ihren ersten Vortrag im Rahmen ihrer Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen. Um 18 Uhr wird sie im Duisburger Audimax an der Lotharstraße über „Wachstum in Natur und Kultur“ sprechen. Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Die berühmte Entwicklungsbiologin wird die verschiedenen Aspekte von Wachstum beleuchten. Wie ist das Leben auf der Erde entstanden, wie entwickelte sich der Artenreichtum? Was sind Stammzellen im Tierwachstum, was ist ihre Funktion, wie können sie therapeutisch eingesetzt werden? Wie entstand die menschliche Kultur und wie kam es zur Bevölkerungszunahme, die schließlich die Erde so verändert hat, dass um ihr Fortbestehen gebangt werden muss?

Mit Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard (66) hat die erste deutsche Wissenschaftlerin, die mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, die Mercator-Professur 2008 übernommen. Die Biologin ist weltweit bekannt für ihre Forschungen über die genetische Steuerung der Embryonalentwicklung. Mit ihrer 2004 gegründeten Stiftung unterstützt die Genforscherin am Max-Planck-Institut in Tübingen Frauen bei ihrer wissenschaftlichen Karriere.

Rektor Professor Radtke: „Ich freue mich, dass wir Professorin Nüsslein-Volhard für die Mercator-Professur gewinnen konnten. Sie setzt sich wissenschaftlich und hochschulpolitisch mit Themen auseinander, die sich hervorragend in das Forschungsprofil der Universität Duisburg-Essen einfügen.“ Der zweite Vortrag im Rahmen der Mercator-Professur ist am 27. Januar 2009 um 18 Uhr („Frauen in den Naturwissenschaften“) im Essener Audimax der UDE.

Christiane Nüsslein-Volhard studierte in Frankfurt/Main und Tübingen, legte 1968 das Diplom in Biochemie ab und promovierte 1973 in Genetik. Nach der Postdoktorandenzeit in Basel und Freiburg leitete sie zunächst eine Forschungsgruppe am neuen Europäischen Labor für Molekularbiologie in Heidelberg und wechselte anschließend an das Friedrich-Miescher-Laboratorium der Max-Planck-Gesellschaft in Tübingen. Seit 1985 ist sie dort Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie. Lehraufträge führten sie u.a. an die Universitäten Harvard und Yale. An der Tübinger Hochschule hat sie seit 1991 eine Honorarprofessur inne.

Als Entwicklungsbiologin beschäftigt sich Nüsslein-Volhard mit den Mechanismen und Regeln der Individualentwicklung: Wie entsteht aus einer befruchteten Eizelle ein aus vielen ganz unterschiedlichen Zellen bestehender Organismus? Ihre Forschungen befassen sich mit der genetischen und molekularen Analyse der embryonalen Entwicklung bei Tieren, insbesondere der Taufliege sowie dem Zebrafisch.

Für ihre Entdeckungen von Genen, die die Entwicklung von Tier und Mensch steuern, sowie den Nachweis von gestaltbildenden Gradienten im Fliegenembryo hat sie zahlreiche Auszeichnungen, Ehrendoktorate und Preise erhalten, unter anderem den Leibnitzpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und den Nobelpreis für Medizin. Sie ist Mitglied der Royal Society, England, der National Academy, USA, und des Ordens pour le mérite (Deutschland). Seit 2001 gehört sie dem Nationalen Ethikrat der Bundesregierung an, seit 2005 dem Scientific Council des European Research Councils ERC der Europäischen Union. Sie ist außerdem Präsidentin der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte.

Die Persönlichkeiten, die bisher eine Mercator-Professur inne hatten, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen aus Kultur, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Zu ihnen gehören unter anderen: Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker, Bundesaußenminister a.D. Hans-Dietrich Genscher, der ehemalige Top-Manager Daniel Goeudevert, Filmregisseur Völker Schlöndorff, der Journalist Ulrich Wickert, die Soziologin Necla Kelec oder die Nahost-Politikerin Hanan Ashrawi.

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Kommentare

PreDatado hat gesagt…
Deve ser muito intereesante este trabalho do Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard e creio que todo o estudo desenvolvido e ainda a desenvolver na área das células estaminais poderá conduzir a humanidade a novos paradigmas, mas fundamentalmente à descoberta de tratamento das doenças da modernidade, os cancros diversos e os HIV entre outra.