Teresa Hoffbauer O Wundernacht, ich grüße! Herr Jesus wäscht die Füße. Die Luft ganz stille stand; Man hört den Atem hallen Und wie die Tropfen fallen Von seiner heil'gen Hand. Da Jesus sich tut beugen, Ins tiefe Meer sich neigen Wohl Inseln diesem Gruß. Ist er so tief gestiegen, So muß ich ewig liegen Vor meines Nächsten Fuß. Herr, ob sich gleich betöret Die Seele mein empöret Vor aller Niedrigkeit, Daß ich vielmehr mein Leben In Qualen aufzugeben Für deinen Ruhm bereit: So gib, daß ich nicht klage, Wenn du in meine Tage Hast alle Schmach gebannt; Laß brennen meine Wunden, So du mich stark befunden Zu solchem harten Stand! O Gott, ich kann nicht bergen, Wie angst mir von den Schergen, Die du vielleicht gesandt In Krankheit oder Grämen Die Sinne mir zu nehmen, Zu töten den Verstand! Es ist mir oft zu Sinnen, Als wolle schon beginnen Dein schweres Strafgericht; Als dämmre eine Wolke, Doch unbewußt dem Volke, Um meines Geistes Licht. Doch wie di...