Dantons Tod

Fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille ist die Französische Revolution am Höhepunkt einer Phase angekommen, die als Terreur, als Schreckens-herrschaft, in die Geschichte einging.
Zwei ihrer Protagonisten, Robespierre und Danton, sind zu Feinden geworden über der Frage, ob der „Staatsterror als Offenbarung der Tugend“ (Robespierre) des Volkes weiter zu rechtfertigen ist. Danton unterliegt und wird zusammen mit seinen Anhängern vom Revolutionstribunal auf die Guillotine geschickt.
Vierzig Jahre später seziert der einundzwanzigjährige Medizinstudent und polizeilich bespitzelte Staatsfeind Georg Büchner in Darmstadt das Material der glorreichen Französischen Revolution. Er erhofft sich Gewissheiten über den Lauf der Geschichte und die Rolle, die ein einzelner Mensch darin spielen kann oder muss.
Das Stück, das daraus entsteht, „Dantons Tod“, ist alles andere als revolutionäre Propaganda. Im grimmigen Humor und den dunkel funkelnden Sätzen seines Titelhelden spiegelt es Büchners eigene Angst vor Repression und Tod und ist darüber hinaus die anatomische Darstellung einer Revolution, in der individueller Glücksanspruch und Gesellschaftsvertrag in Konkurrenz geraten. Seiner Zeit weit voraus, wurde es erst 1902 uraufgeführt.

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